künstlerische Entwicklung
Übergangszeit


Im Hexagon, dem tragenden Element der nordischen Runen, sieht Charles A. Rüttimann 1992 eine künstlerische Herausforderung.
Die gestalterische Suche wird einerseits geometrisch und zahlenmystisch, andererseits auch über das Trägermedium Papier weitergeführt.
Verschiedene Papierarten wie Transparent-, Elefantenhaut- und Wolkenpergament-Ausschnitte und erstmals Acryl-bemalte Hintergründe zeichnen diesen Übergang zur Farbwelt aus.
Der Effekt ist eine eindrückliche Verdichtung zwischen Thema und Darstellung.
Eine solche Verdichtung kann allerdings auch nur gelingen, wenn eine vertiefte und persönliche Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema stattgefunden hat.

Ausstellung Gäbelbach

 „LAF“
50 x 70 cm
Tuschefeder auf Elefantenhaut
1994

 

„EH“
50 x 70 cm
Tuschefeder auf
Acryl-bemalten Bristol
1994
Bibliothek
Bern-Gäbelbach

 „OTHIL – Le Graal
 50 x 70 cm
Tuschefeder auf Elefantenhaut
1992

 

 
Nicht nur in den achtzehn Runenbilder sondern allgemein integriert Rüttimann die
Geometrie vermehrt in die Symbolik. Sie bekommt allgemein eine Funktion, einen Sinn und mit dem verbreiteten Einbezug numerologischer Bezugselemente sogar eine mystische Dimension.
Der Goldene Schnitt – eine Proportion, die im Aufbau vieler Lebewesen vorkommt und in verschiedenen Kulturen als heilig gilt – findet sich in vielen Bildern von Rüttimann wieder, wie das untenstehende "Schamanische Linie". Dieses Bild ist typisch für die Übergangszeit, weil Tuschtechnik und Acrylhintergrund separat ausgeführt sind, wobei das leicht milchige Leuchten vom Pauspapier dem Hintergrund eine zusätzliche
Lebhaftigkeit und Plastik verleiht. Übrigens fand Rüttimann den Zugang zur Farbe in seinen Bildern, als sein Leben selbst mehr und leichtere Farben bekam.


„Schamanische Linie“

100 x 70 cm - Tuschefeder auf Transparent und Acryl auf Japanpapier - 1994
 

1993 ist für Charles A. Rüttimann ein bedeutendes Jahr.
Er lässt sich in der mystisch anmutenden Gantrisch-Region nieder und verfügt damit erstmals über ein Atelier.
Gleichzeitig nimmt er die Herausforderung der Farbwelt jetzt vollkommen an und beginnt mit farbiger Tusche und Acryl zu experimentieren.
Tiefe und Glanz der Farben vereinen sich mit der Klarheit und Feinheit der Tuschefeder-Motiven zu lebhaften Kompositionen. Die Anfangswerke ganz in Acryl sind zum Teil noch etwas unsicher.
Keine sechs Monate nach seinem Einzug im Atelier Oberwyden, geht er noch einen Schritt weiter und  teilt fortan seine Arbeitszeit zwischen Laboranten-Beruf und Maler-/Schamane-Berufung auf. 
 


„Muschel-Eibe“
30 x 24 cm - Tuschefeder auf Transparent / Acryl auf Bristol - 1995
 

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1975-1978
Anfänge
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1993- 1995
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In den Malphasen
ergeben sich Überschneidungen,
da ich gerne mal die eine, mal die andere
künstlerische Vorgehensweise wähle.
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aktualisiert 15.01.2015