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Jahreszeiten und Rituale

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alle Beiträge Jahreszeiten und Rituale
    
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la vie d'artisteWanderungen und InspirationOrte der KraftSpiritualitätJahreszeiten und Rituale
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16.10.2020****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
Ein Ritual selber gestalten...
ist eigentlich ganz einfach.
Viele Bräuche und Feste wurden im Jahre 2020 und erneut im 2021 abgesagt.
Alpabzug, Erntedank, Gansabhauet und viele weitere gesellige Treffen bleiben uns verwehrt.  Vielleicht ist es gerade dieser Umstand,
der Sie jetzt motivieren kann, selber ein Ritual im Einklang mit der Jahreszeit zu gestalten.
Natürlich können wir damit die verloren gegangene Feierlichkeiten nicht ersetzen, aber
ein gewisser Ausgleich und vor allem die Rückverbindung zur Natur erhalten wir damit.
Die Reifung der Trauben und die Verfärbung der Laubbäume schreiten genauso voran,
egal welche Krisen die Menschen mit grossem medialem Tamtam ausrufen.

Bräuche sind unsere Wurzeln
Der Grossteil unserer Bräuche bezieht sich auf dem Jahreskreis, ist auf dem Lauf der Natur ausgerichtet, wurzelt in unsere keltisch-alemanische Kultur :
Eier und Hasen als Fruchtbarkeitssymbole zu Ostern, Mittsommerfeste,
Käseteilet und Winzerfeste im Herbst...
Erntedank ist dazu ein sprechendes Beispiel : es ging damals (und geht eigentlich heute noch) darum, unsere Dankbarkeit der nährenden Erdmutter, unsere Solidarität mit allen gutgesinnten Naturgeistern zum Ausdruck bringen.

Die verschiedenen Bräuche, die wir von unseren Ahnen geerbt haben
markieren (meist nicht taggenau) solare Ereignisse, die uns vertraut sind :
Weihnachten die Winter-Sonnenwende, Ostern die Frühling-Tagundnachtgleiche, Erntedank die Herbst-Tagundnachtgleiche. Aber auch der erste August hat einen Zusammenhang mit unseren Vorfahren, ebenso wie der Friedhofbesuch an Allerheiligen.
Eigentlich sind es eben acht sogenannte Jahreskreisfeste, die das Jahr in mehr oder weniger regelmässigen Abschnitte einteilen und worauf sich viele Bräuche beziehen.


Die Gansabhauet in Sursee findet jeweils zu Martini am 11. November statt (LU) -
heuer leider nicht.

Mit Bräuchen und Ritualen im Einklang mit Natur und sich selbst
Mit dem Bewusswerden der Beziehung zwischen Bräuchen und den acht Jahreskreisfesten gelangen wir im Einklang mit der steten Weiterentwicklung der Natur. Wir stimmen Körper und Psyche mit dem Lebensrad ein, finden damit zur eigenen Mitte und erhalten Gleichgewicht.
Diese acht Jahreskreisfeste und ihre heutige (ungefähre) Entsprechungen sind :

Winter-Sonnenwende - Jul
Imbolc
Frühling-Tagundnachtgleiche - Ostara
Beltane
Sommer-Sonnenwende - Litha
Lamnas
Herbst-Tagundnachtgleiche - Mabon
Samhain

 

Weihnachten
Lichtmess
Ostern
---
Johanni
1.August
Erntedankfest
Allerheiligen

21. Dezember
2. Februar
21. März
1. Mai
21. Juni
2.August
21. September
1. November

(je nach Autoren und Überlieferungen können Feier-Bezeichnungen und Daten etwas abweichen)
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Bräuche sind wichtig, um gemeinsam das Leben zu feiern und
die Verbindung unter den Menschen zu kräftigen. 
Rituale decken weitere Aspekte ab, die allerdings häufig zu kurz kommen : Dankbarkeit und Fürbitte, Rast und Freiraum zum Nachdenken, Rückblick und Besinnlichkeit.
Sie geben Rückhalt, Wurzeln im Hier und Jetzt, innerer Frieden und Zuversicht.
Es würde zu weit gehen hier die Themen jedes Jahreskreisfestes zu erläutern, das können Sie jeweils der Rubrik
der Zeitgeist entnehmen. Es ist von Vorteil einige Tage vor dem Ritual über die Themen des gegenwärtigen Jahresabschnitts zu reflektieren.
Ebenfalls gut ist es, sich etwas Zeit zu nehmen, um den passenden Ritualort auszuwählen,
was ich ebenfalls jeweils in der Rubrik
der Zeitgeist erläutere.


Erhabener Aussichtspunkt - ein Berg als idealer Kulisse
für den solaren Höhepunkt des Jahres - die Sommer-Sonnenwende (Gastlosen - FR).
 

Ritualbeginn, Form und Opfergaben
Anleitungen zu Ritualen erscheinen oft als kompliziert und extrem aufwendig.
Viele Vorbereitungen und Handlungen dienen in erster Linie Distanz zum Alltag zu gewinnen.
Es gibt viele Hilfsmittel, viele Techniken, um dies zu erreichen. 
Das Anziehen von Kleidern, die man ausschliesslich an Ritualtage benutzt, bezweckt bereits körperlich der Eintritt in einen speziellen Zeitraum und Handlungsraum.
Abstand vom Alltag erreicht man ebenfalls durch Verwendung von Geruchsstoffen, wie Räucherstäbchen und Harze oder ätherischen Ölen. Der Geruchssinn aktiviert urtümliche Bereich des Gehirns, die abseits vom Intellekt ihre Wirkung entfalten. Beim Ritual geht es gerade darum die Verstandesebene zu verlassen und durch offenes, stilles Beobachten der Natur, Zeichen und Signale zu empfangen, das Gespür insgesamt zu verfeinern.
Eine weitere Distanz zum Alltag erreicht man ganz einfach dadurch, dass man fürs Ritual der gewohnte Wohnrahmen verlässt und eine Wanderung an einem Ort der Kraft unternimmt.
Vor dem Betreten des Kraftorts begrüsse ich ihn, drücke meine Absichten aus und begrüsse mit Salbei die vier Himmelsrichtungen, sowie der Boden und der Himmel :
somit stehe ich nun buchstäblich  in der Mitte.

Natürlich kann man jene Objekte mitnehmen, um die Verbundenheit mit der Mineral-, der Pflanzen-, der Tier- und der Geisterwelt zu vergegenwärtigen. Das ist sicher nicht falsch, allerdings für Ungeübte schon etwas umständlich. Es besteht dabei die Gefahr, dass von lauter "richtig machen" wollen, das wesentliche Ziel des Rituals im Hintergrund gerät.
Eine schlichtere Ritualform ermöglicht einerseits eine gute Fokussierung auf wenige wichtige Aspekte und andererseits
da nichts vom Wesentlichen ablenkt eine grosse Offenheit für spontane Einfälle (vielleicht sogar direkt aus der Anderwelt).
Es gibt eben keine absolut richtige Methode für Rituale - jeder muss für sich dasjenige finden, das ihn anspricht, ihm entspricht und wirklich behilflich ist.
Was allerdings ganz wichtig ist - das Ziel des Rituals
muss immer mit dem Wohl aller Lebewesen übereinstimmen.


Alter Ritualort, der Schalenstein "Pierre à Ecuelles" in Bevaix (NE).
Als ich länger um ihn wandelte und allmählich mit ihm in tieferen Einklang geriet,
schenkte er mir dieses Bild, worauf er zu schweben scheint
...und er gab mir die Erlaubnis dieses schöne Bild zu publizieren.

Das Ritual soll ein persönlicher Ausdruck Ihrer Verbundenheit mit der Jahreszeit und mit den Themen, welche die Natur zur jeweiligen Zeit vorgibt, sein. Darum liegt es auf der Hand etwas zu opfern : Blumen, Kräuter, spontan Gesammeltes, Holz, Steine, Federn, usw. Die Opfergaben sollten auch an einem ausgesuchten Ort stattfinden, bzw. mit etwas Feierlichkeit begleitet werden : Trommelschläge, ein bisschen Musik, Summen oder Singen, Anfachen von Räucherwerk, einige Tanzschritte oder Tai Chi, usw. Drückt eure Absichten und Gefühle hörbar aus, denn das gesprochene Wort hinterlässt eine spürbarere Spur in den spirituellen Dimensionen als der blosse Gedanke. 
A propos Spuren : wenn ich in der Natur Ritualspuren vorfinde, freue ich mich einerseits, dass andere Personen kultische Handlungen in der Natur ausführen, andererseits habe ich aber Hemmungen, dort selbst ein Ritual zu machen, da ich nicht weiss, was die Leute dabei vorhatten, welche Gesinnung sie hatten. Ich finde es letzlich störend Porzellanfiguren, Stoffbänder an den Bäumen, Schalen mit Réchaud-Kerzen im Aluminiummantel, Glas- und Tongefässe zu finden. Solche Opfergaben sind später in erster Linie Abfall und der möchte ich weder berühren, noch um mich haben während mein Ritual. Vergängliche Opfergaben entfalten die bessere Wirkung : der Wind hat die getrockneten Blüten geschätzt und mitgenommen,
die Maus hat das Brot und der Käse verschwinden lassen, der Kräuterstrauss hat sich Mutter Erde wieder einverleibt... Traditionellerweise wird auch der Wind mit einer Handvoll Mehl gefüttert, oder es wird Rotwein, bzw. eine Spirituose vergossen, was die Naturgeister besonders schätzen.


eine Form von Opfergabe und Ehrung der Natur - Tai Chi im Sensegraben


Verschiedene einfache Ritualformen stellte ich auch in der Sendungsreihe Reporter vor :
Besuch in der Geisterwelt (Original in Schwyzerdütsch)
 

All-Ein-Sein
Festlichkeiten um ein Jahreskreisfest dauerten bei den alten Völkern häufig mehrere Tage. Mir scheint dies soweit ideal, dass ich mal zusammen mit Freunden ungezwungen und ohne grosses Zeremonial feiern kann, und an einem anderen Tag ein tiefgründiges Ritual
allein in der Natur erleben darf.

Am besten wird für das Ritual eben ein ganzer Tag reserviert, ein be-sonderer Tag, ein ge-sonderter Tag. Es geht darum möglichst vollkommen aus dem Alltag auszuscheren, um in möglichst inniger Kontakt mit der spirituellen Dimension der Natur zu gelangen. An solchen Tagen schalte ich mein Telefon ab und lasse es Zuhause, lese ich keine Zeitung und keine mails, gehe ich nicht ins Internet und erst recht nicht auf Sozialnetze, gehe ich eben keine alltägliche Verpflichtungen ein. Ritualtag ist Auszeit, um sich mit der jahreszeitlichen Qualität auseinanderzusetzen, um wieder zu sich zu finden, sich zu zentrieren, sich zu regenerieren.

Die Vorteile des Alleinseins im Ritual sind : man verstellt sich nicht wegen dem Blick der Anderen, man bleibt in seinen Handlungen und Auslassungen frei, man ist weniger Intellekt-lastig und wesentlich freier, spontaner, offener, empfindsamer für Feinheiten der Umwelt, ja der Anderwelt um sich herum. Ein grosser Vorteil des Alleinseins ist eben das All-Ein-Sein mit der Natur insgesamt - physisch und spirituell im Ein-Klang mit der Um-Welt. Auch so ein einsames Ritual hat einen grossen Wert : die Handlung, die Achtsamkeit und die Liebe, die Sie dabei ausdrücken sind Energien, die nicht verloren gehen. Sie nähren die Erdmutter und stärken den besuchten Kraftort. Diese Energien verbinden Sie unmittelbar mit positiven morphogenetischen Feldern (siehe Bücher von Rupert Sheldrake); sie bestärken dadurch alle weltweiten Ausdrucksformen des guten Willens und der Solidarität zwischen allen Lebewesen. Gewiss steht Manches in der heutigen Welt gehörig im Argen. Wenn wir die Arme fallen lassen, dann können wir natürlich auch keine bessere Zukunft erwarten. Wenn wir den Mut zeigen, unsere kleine Welt schöner zu gestalten, dann treten wir in Beziehung mit den positiven Kräften in unserer Umwelt. Diese Resonanz mit den positiven Lebenskräften mag bescheiden sein, aber es sind die kleinen Bäche, die grosse Flüsse bilden... im Guten, wie im Schlechten.


Die "Natur-Skulptur" im Vordergrund : ein idealer Ritualtisch
beispielsweise um ein Mandala mit Blütenblättern darauf zu legen.
Die Elementen-Kräfte von Wind und Wasser werden es schon bald dankbar mitnehmen.
Schwarzwasser-Schlucht (BE)

Und weitere Ritual-Ideen entnehmen Sie weiter unten in diesem Blog.
 

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08.04.2019****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
Zeichen der Dankbarkeit
Jetzt ist die Zeit :
jedes Jahr gehe ich im 500m entfernten, lauschigen Wydengraben Bärlauch holen.
Ich bin dem Ort sowohl für das schmackhafte Grün, wie auch für die Schönheit dankbar.
Hin und wieder hinterlassen Leute und Gewitter unerwünschte Gaben.
Darum habe ich letztes Jahr damit begonnen Unrat aus dem Tälchen
heraus zu schleppen und dies wie es sich gehört zu entsorgen.
 
Global denken - lokal handeln :
Nach dem Entfernen langen Drainage-Röhren, habe ich heute Plastikfolie und Kesseln entfernt.
 
egal wem der Kehricht ursprünglich gehört - so gefällt's mir besser.
Pesto und Salate werden heuer noch mehr Genuss bieten.
 
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22.03.2019****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
Drei Feiertage
Vor drei Tagen war es ums Haus noch tief eingeschneit - heute ist aber
die Stimmung klar ins frühlingshafte gekippt.

Mein Zuhause mitten in den Wiesen und nah an den Schneebergen -
auch bei uns oben hält jetzt der Frühling Einzug.

Astronomisch war vorgestern um 22:58 Tagundnachtgleiche.
Gestern habe ich die dreitägige feierliche Zeit wie gehabt bei der
Kalksinterquelle
an der Saane
begonnen.
Rituale, Abstand vom Alltag, Besuche an den Flüssen Saane und Sense,
Bärlauch, Geselligkeit und feines Essen sind feste Bestandteile dieser drei Tage.
Da ich dieses Jahr in der Firma stark gefordert bin und
gleichzeitig drei verschiedene Ausstellungen bereite
schätze ich der Unterbruch im Alltag besonders.
 
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23.12.2018****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
Thema: Spiritualität
Ritual zur Erneuerung
Am 3. Januar dieses Jahrs schüttelte der Sturm Burglind ganz Europa durch,
war in der Schweiz für 120 Millionen Franken Schaden verantwortlich.
Tja, wir sind im Vergleich zu Nachbarländern noch glimpflich davon gekommen.
Im Wald gleich unter meinem Haus wurde eine Fläche von 200 mal 80 Meter flachgelegt.
Die Strasse zu Rüschegg wurde vier Tage lang ganz gesperrt.
Die Aufräumarbeiten dauerten bis in den Frühling.
Damit haben die vielen Naturgeister im Dürrebodeholz ein schönes Zuhause verloren.
Sie sind dort geblieben, aber sie haben gelitten und zeigten sich kaum mehr.


Das Obers-Dürrebodeholz war eine lauschige Etappe
 unterwegs zu den Gambachfällen (hier oben).

Die Winter-Sonnenwende markiert der Beginn eines neuen Zyklusses.
Abgesehen dass die Tage vorerst unmerklich länger werden,
gibt die Sonnenwende einen Erneuerungsimpuls in der Natur ab.
Es ist wie ein Samen, der in die Erde gegeben wird,
ein Samen, der noch eine gewisse Zeit ruhen muss,
um dann keimen zu können.
Man kann der Impuls durch Bewusstwerdung nutzen.
Man kann der Nutzen noch zusätzlich ausbauen, indem man ein Ritual abhält.
Die Erneuerung kann psychologischer, physischer oder spiritueller Natur sein.
Das habe ich diesen 23. Dezember am oberen Rand vom Dürrebodeholz getan,
um die Erneuerungskräfte der Sonnenwende auf die Regeneration des Walds
zu übertragen, bzw. um den vielen dortigen Naturgeistern möglichst schnell wieder
ein ansprechendes Zuhause zu bescheren.
Nach sorgfältiger Auswahl des Ritualorts und Begrüssung der vier Himmelsrichtungen
mit Holunderblüten, habe ich verschiedene Produkte aus der Ernte 2018
um den Ort gestreut. Die angewendeten Pflanzen stellten übrigens 
die vier Elemente dar : Erde - Wasser - Feuer - Luft.
Damit wurden alle Naturkräfte mit der Sonnenwende-Kraft vereint.
 
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16.12.2018****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
Das Zuhause pflegen - für eine gute Winterzeit
Viele Leute haben Ferien zwischen Weihnachten und Neujahr. 
Die Sonnenwende ist zwar vorbei, doch die Umkehr zu längeren Tagen noch nicht
 vollzogen. Diese energetische  Unbestimmtheit findet auch im Alltag der
Altjahrswoche seinen Niederschlag und die Lässigkeit im zwischenmenschlichen
Umgang entspricht der gegenwärtig flauen energetischen Situation. Der Alltag ist
"ausgeklammert" - in diesem Zeitraum sind Ferien naheliegend.

Ich aber
nehme meine Ferien vor Weihnachten, bzw. vor der Winter-Sonnenwende.
Anstatt in den Läden herumzurennen, geniesse ich das endende Jahr, die
zunehmende Ruhe, der bevorstehende energetische Stillstand.
Dabei reinige ich mein Zuhause fast so gründlich, als stünde ein Umzug bevor.
Damit trenne ich mich von den Lasten der vergangenen aktiven Jahreszeiten,
von nicht mehr gebrauchten oder nicht mehr erwünschte Objekte.
Mit dem sauberen und geordneten Wohnraum bereite ich mir ein ideales Zuhause,
um gemütliche Winterstunden zu verbringen.

Einverstanden : der Frühlingsputz macht Sinn, um neue Kraft, frische Luft
im "verbrauchten" Lebensraum hineinzubringen.
Doch nach dem Frühlingsputz orientiert sich der Mensch eher nach draussen...
also wird er die Früchte dieser Arbeit kaum in vollem Umfang geniessen.

Meine Winter-Sonnenwende : frisches Wasser der Trême

Nach der Reinigung vom Dezember, findet am Tag der Winter-Sonnenwende meine
 Ausräucherung mit Salbei, Eibenlaub, Stechpalme und Wachholder statt.
Von diesem nur noch im
österreicherischen Tirol und im Ennstal lebendigen Brauch,
soll die Bezeichnung Rauchnächte abgeleitet sein.
Die zwölf Nächte zwischen Heiliger Abend und Dreikönigstag werden Rauhnächte
genannt.
In dieser Zeit verändert sich die Tageslänge kaum und entsprechend
herrscht einen energetischen Stillstand, die allen Geistern besondere
 Bewegungsfreiheiten bietet. Unter diesen Geistern gibt es auch ausgesprochen
unfreundliche Wesen. Die Ausräucherung mit auserlesenen Heilkräutern schützt
Haus und Menschen von schädlichen Einflüssen.
Habe ich gründlich genug gereinigt, kann ich beobachten, wie der Rauch frei in
allen Schubladen, Schränke und Ecken des Hauses fliesst, ja beinahe hineingezogen wird.
Nach dem Ritual wandere ich leichten Herzens an meinen "Wurzeln".
in der Schlucht der Trême, wo ich meine Kindheit verbracht habe,
finde ich Versteinerungen, der Kontakt zur Erdgöttin und inspirierende Stille :
idealer Ort für den Jahresrückblick.

 
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17.09.2018****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
Die 424. !
Ja die Rückkehr der Schafe im südfreiburgerischen Jaun
ist eine über vierhundertjährige Tradition.
Die Schafscheid findet jeweils am Montag nach dem eidgenössischen Bettag statt.
Es ist ein eigenes Gefühl an diesem Tag aufzustehen und
eine fieberhafte Spannung in sich aufkommen zu spüren,
und zu denken, dass da in den vorderen Jahre und Jahrhunderte
so viele Personen dieses Fieber verspürt haben -
jene Personen für die wirklich Wesentliches mit dem Fest verbunden ist.
Die Schafscheid ist nämlich der Höhepunkt einer ganzen Arbeitssaison,
ein entscheidender Zeitpunkt im Jahr der Hirten und Züchter.

Mehrere Hundert Tiere werden ins Dorf geführt.

 
Die Hirten investieren viel Herzblut um die Herden ins beste Licht vorzuführen :
dekorierte Wagen, Herdeschutzhunde und Esel gehören auch dazu.


Die Aue und das Lamm weisen den gleichen Gesichtsausdruck auf.


Die Tieren sind wunderbar geschmückt.


Zwei, die sich gut verstehen.


Die Beziehung der Hirten mit den Tieren reicht meistens weit über die
blossen ökonomischen Betrachtungen -
es ist vielfach eine Freundschaft und geprägt von Respekt dem Lebewesen gegenüber.
 

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07.09.2018****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
Rituelle Opfergaben
Bei Ritualen werden meist auch Opfergaben dargereicht.
Diese Gaben können ganz unterschiedlich sein.
Traditionell sind zum Beispiel Tabak (bei den nordamerikanischen Indianern)
oder Alkohol (u.a. in Russland und Südamerika).
Je nach Gegebenheit drängen sich gewisse Produkte auf, wie Gemüse und Früchte beim bevorstehenden Erntedank. Bei den keltischen Völkern wurde an Lamnas gerne Korn oder Brot geopfert - Lamnas findet nämlich kurz nach der ersten Kornernte.
Bei den alten Griechen wurde
wurde von jeder am Fest geöffneten Weinflasche,
der erste Schluck auf die Erde gegossen.
Der Film "Besuch in der Geisterwelt" stellt verschiedene Opferrituale vor.
Wichtig ist, dass die Opfergabe einen Wert und eine Bedeutung hat.
Ich opferte bei der Quelle an der Pfyffe auch schon Kumquats,
weil ich diese Frucht besonders mag und die nicht gerade billig ist.
Jedes Mal, wenn ich ein Kraftort betrete, opfere ich Salbei.
Dieser schneide ich mit grossem Respekt am Morgen der Sommer-Sonnenwende,
bündle ihn gleich und benutze ihn nur für Rituale und Ausräucherungen.
Habe ich gerade nichts zur Hand oder je nach Lust und Laune
sammle ich Steine und/oder Blumen und mache ein Mandala daraus.

Auch der Ort wo die Opfergabe erfolgt, will sorgfältig ausgesucht sein :
Asthöhle, Platz zwischen Wurzeln, Strunk, Steinplatte, Quellbach, Wind, usw.
 Und auf welche Art geopfert wird, ist auch nicht gleichgültig.

Tai Chi-ähnliche Schritte im Einklang mit Ort und Moment sind auch durchaus geeignet.
Im Laufe des Jahres sammle ich auch Heilpflanzen. Was ich nicht innerhalb eines Jahres zu Heilzwecken gebrauche, setze ich nun als Tee zum Genuss ein oder als Opfergaben : Burerosen-Blütenblätter, Holunderblüten oder Tannenspitzen werden
von den Naturgeistern auch sehr geschätzt.
Räucherstäbchen sind auch vielfach angebracht
und diese Aufzählung ist keineswegs abgeschlossen.
 
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10.04.2017****************Thema: Spiritualität
Thema: Jahreszeiten und Rituale
mit dem ausdrücklichen Einverständnis aller Naturgeister
Für jedes Jahreskreisfest habe ich einen dem jeweiligen Zeitthema passenden Ort der Kraft. Meist besuche ich Jahr für Jahr derselbe Ort. Vielfach unternehme ich dann eine längere Wanderung, die mich an jene verschiedene Höhepunkte der Landschaft führt.
 
Die Anfrage von Patrick Schellenberg für diese Sendung überprüfte ich zuerst
in meiner vertrauten spirituellen Welt und bekam dafür regen Zuspruch,
unter anderem von meinem Hauptkrafttier, der Fuchs.

Für jeden Dreh der Reporter-Sendung befragte ich vorgängig jeder einzelne Kraftort
und alle beteiligten Naturgeister um das ausdrückliche Einverständnis sie zu filmen,
um Erlaubnis darüber zu sprechen und um allfällige Einschränkungen.
Gewisse Orte waren ganz und gar nicht einverstanden, andere Wanderziele waren
der Idee nur teilweise offen, so suchte ich jeweils nach passenden Alternativen.
Damit fing wieder die systematische Nachfrage von vorne an -
egal wieviel Arbeit, alles andere wäre fehl am Platz gewesen.
Und im Laufe der Dreharbeiten erhielt ich übrigens sehr häufig
ganz konkrete Bestätigungen der spirituellen Welt,
dass dieses Offenlegen meiner rituellen Aktivitäten auch im Sinne der Natur ist.


Lamnas-Ritualgegend - Blick von La Patta oberhalb vom Schwarzsee (FR)

Patrick Schellenberg hat ein sicheres Gespür für die Schönheit der Natur.
Schon beim ersten Dreh stellte ich mehrmals mit Freude fest, dass dort wo ich Naturgeister in der Sonne tanzen sah, er mich spontan stoppte
und genau dort filmen ging. Wie so viele feinfühlige Menschen nimmt er
diese pulsierende spirituelle Welt als besondere Schönheit wahr und schätzt sie.
Was mich von diesen vielen guten Menschen unterscheidet, ist,
 dass ich mein Gespür über Jahrzehnte verfeinert habe, um die feinstoffliche Realität zuverlässig zu erkennen. Dabei habe ich keine Mühe und keine Hinterfragung gescheut : ich bin naturwissenschaftlich ausgebildet und weiss daher nur zu gut, dass die Antwort auch von der Fragestellung abhängig ist. Ist weiss nur zu gut, wie leicht man sich selbst täuschen kann und wie man sich genau davor absichert.

Sonntag 16. April 2017 um 21:40
Neben der Ausstrahlung vom Sonntag gibt es folgende Wiederholungen :
  • Donnerstag, 20. April 2017, 8:30 Uhr, SRF info
    • Donnerstag, 20. April 2017, 9:30 Uhr, SRF info
    • Montag, 24. April 2017, 4:05 Uhr, SRF 1
    • Montag, 24. April 2017, 14:35 Uhr, SRF 1
    • Donnerstag, 27. April 2017, 8:30 Uhr, SRF info
    • Donnerstag, 27. April 2017, 9:30 Uhr, SRF info
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    05.04.2017****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
    Thema: la vie d'artiste
    Im Einklang mit den Jahreszeiten und dem keltischem Kalender

    Ein Jahr lang hat ein Reporter des Deutschschweizer Fernsehen meine Wanderungen
    um die Jahrkreisfeste vom keltischen Kalender geteilt.

    Die 30-minütige Sendung wird Bestandteil des Festtagsprogramm zu Ostern sein :
    SRF 1 in der Sendung "Reporter"
    Sonntag 16. April 2017 um 21:40.
     
    Während dem Dreh im Hilferental (an der Kantonsgrenze Bern und Luzern)

    Es ist eines der Projekte, sorgfältig mit den Naturgeistern abgestimmt,
    worin ich mit Freude meine privilegierte Beziehung zu Landschaften,
    dem Jahreskreis und die Malerei vorstellen darf :
    eine einmalige Gelegenheit ausgesuchte Orte der Kraft, natürliche Rituale und
    spontane Momente der Übereinstimmung mit den spirituellen Dimensionen der Natur
     zu entdecken!


    die Gambachfälle - ein meiner Lieblingsorte

     einige Details zu den Dreharbeiten im Blog
    Orte der Kraft vom 26.06.16
     
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    29.01.2017****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
    Thema: Spiritualität
    im Januar, im Januar...
    Die Jahreszeit des Lebenswassers

    Winterkraft bedeutet Innehalten.
    Im Lebenszyklus schliesst der Winter sowohl das Sterben, als auch die Reise ins Totenreich und die Vorbereitung zur Wiedergeburt ein. Der Winter ist die Brücke zwischen Leben und Neuinkarnation, zwischen altem und neuem Jahr.
    Er beginnt am 22. Dezember mit der Winter-Sonnenwende und erstreckt sich nach chinesischem Kalender bis und mit 3. März. Die "winterliche Tageszeit" läuft von Mitternacht an bis 04:47. Auf der Mondphase bezogen, entspricht er dem Neumond.  

    Die winterliche Energie hat einen fliessenden und zugleich starren Charakter, wie auch ihr Element das Wasser. Dieses offenbart sich fliessend als Regen und Flusswasser, etwas gefestigter als Schnee und starr als Eis. Aus dem Verhalten von Flüssigkeiten können Rückschlüsse über die Eigenschaften und Besonderheiten der Winter-Energie gezogen werden.
    Wasser ist meines Erachtens ein ganz besonders geheimnisvolles Element : es zeigt eine gewaltige Vielfalt an Erscheinungsformen, von dem kleinen Bergbächlein, über die heissen Geysiere in Island, die gewaltige Eiskappe in der Antarktis oder der lichte Dunst eines Herbstmorgens... Wasser ist das einzige Element, dass sich mit jedem der anderen Elementen vereinen kann und deshalb eindeutig die Stellung einer Lebensbrücke übernimmt. Wasser, als Verkörperung der Winterkraft, ist aber ebenso die heilige Verbindung zwischen Leben und Wiedergeburt. In vielen Mythologien ist auch das Bild des Toten vorhanden, der über einen Fluss ins Totenreich geführt wird.


    Gemäss Weltenbaum ist dieselbe Idee gegeben, dass das irdische Leben aus der dynamischen Begegnung von Feuer und Wasser (Eis) entstanden ist.

    Wasser neigt, wie die Erde gegen unten, folgt dem Geländegefälle und passt sich der Landschaft an. Das sagt schon recht Vieles über die Impulse, die uns der Winter auf der psychologischen Ebene vermitteln will. Es geht hier um "fliessendes" Denken und Verhalten : statt gegen die Hindernisse kämpfen zu wollen, sollen diese akzeptiert werden und die Widrigkeiten umgehen, wie das Wasser um den Felsen fliesst.
    Wasser kann tosen, rauschen und reissen, doch sich selbst überlassen kehrt es letzlich immer zur Ruhe, noch mehr es gleicht seinen Pegel selbständig aus. Das Wasser ist in diesem Sinne, der Erde analog, ein ausgleichendes Element. Dem fliessenden Charakter des Wassers gesellt sich auch eine durchdringende Komponente dazu. Wasser dringt überall ein und löst selbst äusserst feste Stoffe auf, wie Stein und Metalle. Auf diese Weise nimmt Wasser allerhand Sachen auf : Mineralsalze, Spurenelemente, Schwermetalle, Umweltgifte, sowie harmlose Bakterien und Krankheitserreger. Wasser deutet also auf Anpassung, Ruhe, Passivität, Hingabe, Aufnahmefähigkeit, Einfühlung und Vereinnahmung hin.
     
    Schnee, Eis und Wasser : Schönheit der Winter-Sonnenwende

    Eine eindrückliche Verkörperung der Winterkraft haben uns die Germanen mit der Rune TYR hinterlassen. TYR ist die Energie, die zur Wintersonnenwende wiedergeboren wird. Sie verleiht allen Dingen den Impuls zu neuem Wachstum. TYR bedeutet Ziel, er ist Kriegs-, Schwert-, Sieg-, Rechts- und Himmelgott. Der Speer, der verwundet und heilt ist sein Symbol : ein weiterer, schamanischer Bezug in der germanischen Mythologie. Dem Speer wird eine der heiligsten Pflanzen der Germanen zugeordnet : der Holunder. Der Strauch der Freya weist auf die Beziehung der TYR-Energie zur Grossen Göttin.

    TYR weist auf den Polarstern und bildet gleichzeitig das gesamte Himmelsdach (^). So ist diese Energie auch unter Dachschrägen spürbar. Die Meditation dieser Rune verleiht die Kraft zu wandeln und das Verständnis, um Altes hinter sich zu lassen, das Leben wieder von Neuem aufblühen zu lassen.

    TYR -
    die zwölfte Rune der Futhark-Reihe

    TYR ist "Impuls am Anfang einer Entwicklung", durch die Dunkelheit des Winters ist TYR auch Durchgang zu neuem Leben, neuem Bewusstsein. TYR´s Speer ist die "stille Kraft im Korn", also ein Impuls, der sich nicht unmittelbar materiell auswirkt. Die Tage werden wohl länger nach TYR (22.Dezember), doch bemerkt man den Unterschied erst nach einigen Wochen.
    TYR als Rechstgott hat die Eigenschaften der Winterkraft : Härte und Gerechtigkeit, Angst und Respekt, sowie Weisheit und Stille, genauso wie das astrologische Zeichen des Steinbocks, der eben von der Wintersonnenwende an, der erste Wintermonat mit seinem Einfluss prägt. Der Winter ist die stille Zeit par excellence und diese Stille schafft beim Menschen der Freiraum, damit die leise Stimme der Weisheit hörbar wird.
     

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    07.01.2017****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
    Sieben Rituale
    Die
    ritualreichste Zeit des Jahres ist vorbei. Was allgemein für Dezember-Januar gilt,
    ist bei mir besonders ausgeprägt. Es beginnt mit dem Besuch vom Klausjagen in Küssnacht a.R. in der Nacht vom 5. auf dem 6. Dezember,
    die der Beginn der Percht-Zeit markiert.

    erstes Ritual - das Klausjagen :
    der Lärm läutert dîe Umgebung und verleiht eine gesunde Kraft,
    um die heikle Umstellungszeit der Sonnenwende ohne Krankheit zu überstehen.
    Das Licht der Iffelen stärkt die Seele und leitet frohmütig über die finstere Zeit.

    Ein weiteres Ritual - meine Ferien ab Mitte Dezember : ich putze die ganze Loge vom Keller bis zum Estrich gründlich, um dem Kräuterrauch an der Sonnenwende freie Bahn bis in den letzten Ecken meines Wohnreichs zu gewähren. Neben der Reinigung nimm ich mir dann auch Zeit, um zu meditieren, zu malen und die schöne Dezemberwitterung zu geniessen : während das Mittelland unter dem Nebel liegt, scheint in Wyden scheint oft die Sonne umso schöner.
    Und dieses Jahr schien sie besonders anmutig während dem Ausräuchern,
    sowie bei meiner Wanderung an der Trême : meine greyerzer Wurzel.

    Die Winter-Sonnenwende - mein drittes Ritual - beginnt mit dem Ausräuchern der Loge,
    sowie der Hausumgebung (Garten, Autounterstand, Holundersträuche, usw.) und
    endet oberhalb von Bulle an der Trême. Das ist die Wiege meiner Kindheit,
    der Fluss an welcher Quelle ich die Sommer-Sonnenwende feiere.
    Er bietet auf der Höhe vom ehemaligen Kloster La Part-Dieu
    (siehe Naturpark Greyerz-Pays d'Enhaut) eine hochenergetische sakrale Landschaft
    mit vielen Fossilien und dieses Jahr wieder schönste Eiswesen.

    Als viertes Ritual folgt natürlich die Weihnachten im Familienumkreis.

    Danach genoss ich dieses Jahr ein zusätzliches Ritual : der Ubersitz in Meiringen fand diesmal am Freitag 30. anstelle vom 31. statt. Das liess ich mir nicht entgehen.

    Kräftig trommeln sie die bösen Geister weg, um dem Neuen Jahr Platz zu machen.
    Mir fiel diesmal auf, wie alle Haslitaler an diesem Anlass Freude finden :
    vom Säugling bis zu Älteren im Rollstuhl war jede Generation beteiligt.
    Unter den Trychlern sind nicht nur Jung und Alt vereint,
    bei den unmaskierten Formationen sieht man je länger, je mehr Frauen darunter.
    Und die lockere, offene Stimmung ist eine echte Wohltat.

    Das Trychlen ist eine lebhafte Tradition der Hasliberger - für Nachwuchs ist gesorgt.


    Mein sechstes Ritual fand wie gehabt auf dem waadländischen Mont Pélerin statt.
    Während die meisten ausschlafen, geniesse ich die besonders ruhevolle Stimmung
    vom ersten Januar in dieser mystischen Nagelfluh-Landschaft.

    Die Eisraupe verspricht sich bis im Sommer
    in einen wundervollen Schmetterling zu verwandeln :
    ja ich vorbereite zur Zeit zwei ganz besonders markante Projekte -
    im Schweizer Fernsehen und in der Stadt Freiburg!

    Ausnahmsweise ein Bild unmittelbar von meinem Ritualplatz aus :
    sonnige Aussichten, die ich gerne mit ihnen teilen möchte.
     
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    26.06.2016****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
    Thema: Orte der Kraft
    Höhepunkt der Sonnenbahn
    Ich halte es ein bisschen wie die alten Kelten : ich gebe mir gerne drei Tage Auszeit, um ein Jahreskreisfest zu feiern. Damit erhalte ich von diesem Orientierungspunkt im Jahreszyklus auf unterschiedlichste Art und Weise wertvolle Impulse.
    Der längste Tag, die Sommersonnenwende - ist der Höhepunkt der Sonnenbahn,
    also sicherlich ein besonders bedeutendes Zeit im Jahresverlauf.
    Zu diesem Höchststand der Sonne passt es auch auf einem Berg zu steigen.
    Dieses Jahr wählte ich die Gastlosen - in meinem heimatlichen Greyerz gelegen.

    zierliche Kalkberge - rechts die Gastlosen, links der Mitte die Sattelspitzen


     Was das Auge wahrnimmt, beeinflusst auch unmittelbar das Denken :
    so fördert eine offene Aussicht buchstäblich der Überblick und die Weitsicht.
    An diesem Eckpunkt des solaren Jahres ist es sicher sinnvoll
    mal eine Weile anzuhalten, sich auch innerlich umzuschauen
    und eine Zwischenbilanz zu ziehen, was man in diesem ersten Halbjahr getan hat.



    ein der vielen Orte der Kraft unterwegs - Wächter-Fels kurz vor dem
    Gastlosen-Gipfel


    sinnvolle Auszeit, um sich umzuschauen - über die Gastlosen-Sattelspitzen-Kette


    Dieser prächtige Donnerstag habe ich nun mit einem feinfühligen Menschen geteilt mit dem ich ein Kurzfilm-Projekt für nächstes Jahr vorbereite.
    Am Vortag war ich wie gewohnt bei der Quelle von La Trême -
    einen Tag ganz für mich allein - vollkommen im Einklang mit der Natur versunken.
    Der Quellbesuch war einmal mehr besonders schön. Die gute Seite der langen Regenperiode äusserste sich dadurch, dass die Quelle kräftig sprudelte.


    mit jugendlichem Elan schiesst das Wasser heraus und geht die oberirdische Welt erkunden



    anregende Stille im Wald unter der Hauptquelle


    Rituale müssen bei Weitem nicht immer diesselbe Form einnehmen :
    dieses Jahr verzichtete ich auf die Wanderung über Teysachaux und Moléson.
    Statt dessen nahm ich mir uneingeschränkt Zeit, um durch den Quellwald zu wandeln,
    mich von der fotographischen Lust getrieben hin und dort zu begeben,
    und auch vom regional-wirkenden Naturgeist Pan leiten zu lassen.
    Wann haben Sie sich das letzte Mal einen Tag ganz für sich gegönnt,
    hatten Sie genug Stille, Freiraum um Sie (und in Sie), um der inneren Stimme zu lauschen, um die Inspiration der Naturwunder auf Sie wirken zu lassen?
    Das ist meiner Meinung nach von unschätzbarem Wert - das ist eine Ritualform,
    die jeder ganz ohne besondere Kenntnisse durchführen kann.

    Und zum Dritten feierte ich samstags mit meiner Lebenspartnerin :
    gute Gespräche, gutes Essen, gute Zeit.
    Jedes Jahreskreisfest ist eine Gelegenheit mal aus dem Alltag zu treten,
    sich zu sammeln, sich mit den aktuellen Themen des Jahreskreises auseinandersetzen
    und zu erholen.

     
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    18.12.2015****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
    Altlasten und Ballast loswerden
    Manche stellen im Frühling die Wohnung auf dem Kopf - meinerseits nutze ich das Jahresende, um Altlasten loszuwerden und gründlich zu reinigen. Ich trenne mich so vom Alten und schaffe Platz für das Neue.
    Von Mitte Dezember bis zur Winter-Sonnenwende, dieses Jahr sogar bis nach Weihnachten, geniesse ich einige Tage Ferien. Die Natur macht es vor : sie verlangsamt den Rythmus, sie lässt los, sie bereitet sich auf den Abschluss (Sonnenwende). Also teile ich die Tagen auf : einerseits Ausmisten und Reinigen, andererseits Meditieren und Malen.
    Liegengebliebene Unterlagen werden sortiert, abgelegt oder weggeworfen - alle Schränke und Schubladen werden geleert, gereinigt, nicht mehr gebrauchte Objekte verschenkt oder entsorgt. Erstaunlich was Einem plötzlich auffällt, was lange nicht mehr genutzt wurde : da erhält man die Gelegenheit über die Bücher zu gehen und sich von unnötigem Ballast zu befreien. Nun dringt wieder frische Energie bis in die letzte Ecke der Wohnung hinein - das riecht man und noch viel wichtiger, das spürt man.
    Beim Ausräuchern an der Sonnenwende sehe ich auch die Qualität der Reinigung : war ich gründlich genug, so zieht es den Rauch richtig in die Ecken und Schänken hinein.
    Ein weiterer Vorzug dieser Ferien...
    ich gehe damit der hektischen vorweihnachtlichen Stimmung aus dem Weg.


    genug Zeit, um Stimmungsbilder an der Nebelgrenze einzufangen

    Wie Bäume das letzte Laub abwerfen, so trenne ich mich vom Altgewordenen, säubere meine Wohnsphäre im Hinblick auf den neuen Lebenszyklus -
    die Winter-Sonnenwende ist nämlich Abschluss und Neubeginn.
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    04.12.2015****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
    Klausjagen
    Seit ich es 2004 entdeckt habe, gehört das Küssnachter Klausjagen zu meinen festen Dezember-Ritualen. Ein Jahr nur liess ich es aus und vermisste das Fest die ganze Percht-Zeit hindurch.

    Nach dem Böllerschuss um 20:15 werden alle Lichter im Städchen gelöscht.
    Als erste Gruppe brechen Geisselchlepfer lautvoll die Dunkelheit.
    Danach folgen still und tanzend, ja fast schwebend die Iffelenträgen mit ihren kostbaren Kunstwerken.


    Auf die unzähligen Iffelen folgt umringt von Fackel-tragenden Kindern Sankt Niklaus und die grimmig aussehenden Schmutzlis.


    Würdig und feierlich - St. Niklaus -

    anschliessend die Blasmusik und wieder ergreift Einem die Dunkelheit!


    wuchtig setzen sich darauf hunderte Trychler in Szene
    - der Boden vibriert - es kitzelt in der Magengrube -


    Der Umzugschluss bilden die urtümlich klingenden Hornbläser

    Der Licht- und Lärmbrauch läutert mit all seinen überbordenden Klängen Körper und Seele, die Iffelen spenden heilsames Licht in die dunkle Jahreszeit, die heitere, gutmütige und offene Art aller Besucher ist eine reine Wohltat.
    Meine Verbundenheit mit dem Volk der Zentralschweiz
    zelebriere ich hier besonders genussvoll.

    http://www.klausjagen.ch/
     

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    21.09.2015****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
    Der perfekte Erntedank
    Dank dem späten Zeitpunkt des Bettags, fällt heuer die Schafscheide von Jaun zeitgleich mit der Tagundnachtgleiche : der perfekte Erntedank bei perfektem Wetter
    Dieses Fest finde ich besonders berührend, nicht nur durch sein buntes Daherkommen, sondern vielmehr durch sein authentischer Charakter. Natürlich zieht die Schafscheide viel Auswärtige an, aber die Marktstände bieten nach wie vor vorwiegend Gegenstände für den bäuerlichen Alltag an : Glocken, Seile, Korb- und Lederwaren, Stöcke, Rechen, Rucksäcke, Zäune, Heu- und Mistgabeln. Man trifft auch ein paar Ziegen und Kaninchen an, und die sind nicht da, um Touristen zu entzücken.
    Der Schafmarkt ist noch ein echter Markt mit einige hundert Tiere, stolze Besitzer, Metzger und Händler.

    Die zwei Schafherden, die zu Fuss eintreffen sind bunt geschmückt.



    Es ist einmalig schön die verschiedenen Tiere aus den Alpen zu bewundern und spannend die Charakter-Menschen, die dort versammelt sind, zu begegnen.



    Hoch wird die schöne Greyerzer-Fahne geschwungen.
    Auf dem Märit können u.a. viele frische Köstlichkeiten ergattert werden : Alpkäse, Honig, Wurst, sowie die typisch freiburgerische Cuchaule und Chilbi-Senf.

    Wie die alten Kelten gönne ich mir drei Feiertage für ein jeweiliges Jahreskreisfest. Der eine Tag teile ich mit Freunden, am andere pflege ich meine Rituale allein und in Stille, der dritte gestalte ich je nach Gutdünken mit irgendeiner Art von Auszeit : Malen, Wandern, im Garten...


    auf dem Weg zu meinem Ritualplatz an der Pfyffe
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    16.09.2015****************Thema: Jahreszeiten und Rituale
    Wandern und ins Ritual hinein Wandeln
    Alte Völker pflegten Feste im Rhythmus der Jahreszeiten abzustatten. Es ist anzunehmen, dass sie dabei auch auf den Ort des Festes achteten. Orte der Kraft, wie Quellen, Schluchten, markante Felsen und Bäume waren Bestandteil der Festivitäten, manchmal auch selbst Objekte der Verehrung. Zwischen dem in der Rubrik Wander-Tipp jeden Monat sorgfältig ausgesuchten Wanderziel und dem jeweils aktuellen Themen im Jahreskreis entstehen vielschichtige  Resonanzen.

    sanftes Leuchten der Birken im Blimoos - Zuger Hinterland

    So wie der Lebenszyklus im Jahreskreis eine anschauliche Illustration erfährt, so können Landschaften ihrer Gestaltung entsprechend die verschiedenen Themen des Jahreskreises ebenso wiederspiegeln. Indem der stille Wanderer sich diese Entsprechungen bewusst wird, werden seine Schritte zu Ritual. Er taucht somit im Mysterium des jeweiligen Jahreskreisfestes hinein und erfährt die sich immerwährend erneuernde Kraft des Lebens.
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    aktualisiert 17.10.2021
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